was tun andere menschen am sonntag? lang schlafen. oder gar nicht. aufstehen. oder doch einfach liegenbleiben. rumhängen. brunshen. das restaurant ihrer wahl aufsuchen. geschmeidig mit leuten in cafe’s abhängen. freundschaften pflegen. weihnachtsmarkt is ja auch um die zeit. also vielleicht dort hin. oder doch nicht raus. die dvd sammlung staubt ja auch nur ein. bei dem wetter muss das ja nicht sein. es regnet. und es sollte doch schneien. aber ich hab eh keine zeit. danke. für die bolognese. prokrastination lebte. sie wurde an einem sonntag getötet.
keine lust.
keine lust. aufzustehen. arbeiten gehen. was zu essen. und zu schlafen. dann tu es ohne. hat mama immer gesagt. und sie hat sowas von recht. da hilft manchmal nur das kleine freudentänzchen. kaum hat man irgendwas ganz kleines erreicht. die arme in die luft. jawoll. das kann mitunter für irritation und gelächter sorgen. egal. schon die keine lust vergessen. so ists besser. ausserdem scheint die sonne. von drinnen. von draussen kann man das mit dem keine lust auf raus schon nachfühlen. aber so ist sie. die welt. ich hab jedenfalls lust auf nen drink.
ich will.
ich will. du willst. er will. sie will. und das ist nichtmal das gleiche. wie immer. wenn alle wollen, kann nur einer gewinnen. meistens sie. ganz aus der männlichen perspektive. der gut aussehende typ. das auto. die küche. und sie kriegen es. meistens. auch die rechnung. die ist dann immer zu hoch. er will motivation. gepaart mit ergebenheit. devot sollen sie sein. der preis. zu hoch. ich will, dass alle das gleiche wollen. back to the seventies. love, peace and happieness. immer. jederzeit. ich bin dieser ewigen kämpfe leid. die niemanden was bringen. mir nicht. ihr nicht. ihm nicht. dir nicht. sei ehrlich. was willst du?
letzte nacht.
letzte nacht. ein club. ich auf der gästeliste. punkt. es sind knapp bekleidete mädchen zu sehen. aber irgendwie sonst niemand den man kennt. nicht mal vom sehen. ausser den unterbezahlten djs. die aber gleichzeitig freunde und mitbewohner sind. und im dunklen keller nur für die barfrau spielen. alles volk (also eine handvoll „dorfis“) gafft auf höschen und tittis von möchtegern bunnies. dazu läuft dr. alban. aber das scheint wirklich niemanden zu stören. denn die sabbernden typen versuchen eh nur mit ihrem geschlechtsteil klar zu kommen. ausserdem müssen sie sich erst an den grad bei h&m gekauften schal gewöhnen. nur alkohol und vip buffett konnte den geneigten subkultur fan von verfrühter abreise abhalten. der unterschied warum stadt, stadt ist, und das drumherum dorf heist geschmack. oder sexualität.
nachts
auf der suche nach. sex. love. rock’n’roll. drinks. bars. frauen. getrieben von der ewigen innerlichen unruhe. der suche nach lust und laster. nach sozialer bestätigung. mit hunger und durst ins nachtleben entlassen. flucht vor der eigenen wohnung in die fremde und doch vertraute stadt. dieses ewige sehen und gesehen werden. muss das sein. ein klares ja. es muss. zuhause können wir noch in vierzig jahren sitzen. und ausserdem verbringen wir dort eh schon zu viel zeit. dekadenz voran. es lebe der konsum. noch einen letzten drink bevor ihr schließt. danke.
wochenende. vorbei.
die liebsten zwei tage eines arbeitnehmers. sie sind vorbei. tage, in denen man viel vor hatte. und noch weniger geschafft hat. nun trauert man um jede vergeudete minute. jede nicht getane aktivität. man versucht diesen kater loszuwerden. plagt er doch seit freitag nacht. wieder den rhythmus finden, der grad erst verloren ging. schlafen. aufstehen. essen. trinken. es ist sonntag abend. jetzt versucht man sich schon mal grob die nächsten tage vorzustellen. wie durch die woche kommen? wie immer. schön geschmeidig. good bye mein liebstes. werd dich die nächsten tage vermissen.
fernweh
raus. einfach raus. lange auf der autobahn. im zug. nur raus aus dieser stadt. weg von den immer gleichen fassaden. den gleichen menschen. gleichen gesichtern. manchmal ist es soweit. die eigene wohnung. langweilig. die bars. langweilig. die leute. immer die selben. wie die gespräche. raus. neues sehen. erleben. hören. riechen. raus aus dem alltag. weg vom büro. der tristess. rein in die immunität der großstadt. viele haben nach kurzer zeit heimweh. so wie ich. ich mag das vertraute. aber auch das neue. ich mag große städte. auf zeit. die zeit ist gekommen. ich muss bald wieder raus. für zwei drei tage.
held(in)en
du und ich. er und sie. mit ganzkörperleggins oder schwarz mit flügeln. mama und papa. wer sind sie? diese helden? sind es ikonen der medien? gehyped bis zum suizid. sind es die stillen typen von nebenan, die niemand kennt? bist du es selbst? omg. weitere fragen, die die es zu beantworten gilt. wir sind es alle. fast alle jedenfalls. helden des alltags. wir leben. wir lieben. wir teilen. wir hören zu. wir spenden trost. wir geben geborgenheit. wir sind da. für dich. wir. wir sind helden.
lange
so lang wie der speichelfaden eines marathonläufers. so lang wie polarnächte. so lang wie der stau am wochenende. so lang wie die beine claudia schiffers. so lang wie der nil. so lang. oder noch viel länger dauern die tage die einfach nicht rumgehen. schon zum hundertsten mal die emails gechecked. schon spiegel artikel auswendig gelernt. youtube’s freund ist man auch. schon lang hat niemand mehr angrufen. schon lang wartet man auf den abend. jede minute wird zur stunde. jede stunde wird zur unendlichkeit. ich will heim.
heizkörperentlüfter
du trägst ständig kopfhörer. du heizt nicht. du bist dekandent und hast einen kamin. du lebst bei mutti. oder ganz einfach. du hast keinen heizkörper. du verzweifelst am rauschen jenes welchen. es treibt dich zu kurzwärmeinlagen. regelungsspielchen. gefolgt von kurzer ignoranz. dann kälte. thermostatrubbeln. auf und zu. immer und immer wieder. bis der punkt gefunden ist, an dem es nicht rauscht. jedenfalls für die nächste minute. die solltest du nutzen um, du ahnst es, deinen heizkörperentlüfter zu suchen. tu es. tu es.