rückruf.

das handy liegt da. im sichtbereich. wird aller 5 sekunden einer sichtkontrolle unterzogen. warten auf den rückruf. von wem? warum? wann? das sind sie. die drei fragen für notfälle. und das ist einer. man ist ja schließlich gefangen. gefangen im käfig der warterei. nichts geht. nur telefon. mobiltelefon. das den umstand erlaubt auf toilette zu gehen. ist der akku geladen. der vibratonsarlarm an. der klingelton in maximallautstärke. diesen anruf verpassen ist der sichere tot. und dann. summen. lauter werdendes läuten. ein anruf. wer hat schon mal auf dem klo telefoniert? ehrlich. mit runtergelassener hose ist doch nur jemand dran der dort nicht sein sollte. stille. wann kommt er? der rückruf. – bald.

reden.

es gibt situationen, die man nicht haben muss. es gibt dinge, die nicht sein müssen. es gibt das „bitte“, dass ohne „aber“ gut klarkommt. es gibt ausrutscher, die verziehen werden.
findest du alles richtig was du tust? gerechtfertigt? es gibt sie nicht. diese universelle entschuldigung alkohol. nicht bei freunden. du weist es. du bist gemeint. und es lässt mir keine ruhe. aber ich weiß nicht wie ich dir begegnen soll. ich weiß es einfach nicht. wir sind hier zusammen. aber irgendwie doch grad weit auseinander. wir sind freunde. lass uns reden. das ist wichtig. für mich. für uns.

schon klar.

du. schleimscheisser. besserwisser. rumnörgler. miesmacher. du brot. das letzte wort gehört dir. immer. wenn andere schlafen, überlegst du wo die nächste party ist. es ist nie genug. du trägst tommy hilfiger polos. stehkragen. na klar. du denkst du bist wer. du denkst. dick auftragen ist dein ding. danke mama und papa. bitte sehr. du kennst heisse frauen. das muss man dir lassen. deine nächte klingen nach nächten. im job alles gut. aber. pause. deine geschichten hab ich schon bei niven gelesen. wer bist du. und. was willst du hier. ich glaub wir sollten reden. im dunkeln.

Tribut

Tribut. An die deutsche Rechtschreibung. Die gute alte Dame. Ihr verdanken wir große Nomen. Und kleine Verben. Was wären wir ohne Lesefluss. Manche hätten wohl Augenkrebs. Maik. Du. Genau Du. Du hättest Deutschlehrer werden sollen. Danke Dir. Zudem würden eben welche Lehrer in Eintönigkeit darben. Sich mit Kommata und Satzbau aufreiben. Sz oder doppel-S? Was wäre los auf dem Markt der deutschen Sprache? Ein Monopol der kleinen Buchstaben?
egal. ich bleib dabei. alles klein. und zensiert wird ohne noten.

was tun.

was tun andere menschen am sonntag? lang schlafen. oder gar nicht. aufstehen. oder doch einfach liegenbleiben. rumhängen. brunshen. das restaurant ihrer wahl aufsuchen. geschmeidig mit leuten in cafe’s abhängen. freundschaften pflegen. weihnachtsmarkt is ja auch um die zeit. also vielleicht dort hin. oder doch nicht raus. die dvd sammlung staubt ja auch nur ein. bei dem wetter muss das ja nicht sein. es regnet. und es sollte doch schneien. aber ich hab eh keine zeit. danke. für die bolognese. prokrastination lebte. sie wurde an einem sonntag getötet.

keine lust.

keine lust. aufzustehen. arbeiten gehen. was zu essen. und zu schlafen. dann tu es ohne. hat mama immer gesagt. und sie hat sowas von recht. da hilft manchmal nur das kleine freudentänzchen. kaum hat man irgendwas ganz kleines erreicht. die arme in die luft. jawoll. das kann mitunter für irritation und gelächter sorgen. egal. schon die keine lust vergessen. so ists besser. ausserdem scheint die sonne. von drinnen. von draussen kann man das mit dem keine lust auf raus schon nachfühlen. aber so ist sie. die welt. ich hab jedenfalls lust auf nen drink.

nachts

auf der suche nach. sex. love. rock’n’roll. drinks. bars. frauen.  getrieben von der ewigen innerlichen unruhe. der suche nach lust und laster. nach sozialer bestätigung. mit hunger und durst ins nachtleben entlassen. flucht vor der eigenen wohnung in die fremde und doch vertraute stadt. dieses ewige sehen und gesehen werden. muss das sein. ein klares ja. es muss. zuhause können wir noch in vierzig jahren sitzen. und ausserdem verbringen wir dort eh schon zu viel zeit. dekadenz voran. es lebe der konsum. noch einen letzten drink bevor ihr schließt. danke.

wochenende. vorbei.

die liebsten zwei tage eines arbeitnehmers. sie sind vorbei. tage, in denen man viel vor hatte. und noch weniger geschafft hat. nun trauert man um jede vergeudete minute. jede nicht getane aktivität. man versucht diesen kater loszuwerden. plagt er doch seit freitag nacht. wieder den rhythmus finden, der grad erst verloren ging. schlafen. aufstehen. essen. trinken. es ist sonntag abend. jetzt versucht man sich schon mal grob die nächsten tage vorzustellen. wie durch die woche kommen? wie immer. schön geschmeidig. good bye mein liebstes. werd dich die nächsten tage vermissen.

fernweh

raus. einfach raus. lange auf der autobahn. im zug. nur raus aus dieser stadt. weg von den immer gleichen fassaden. den gleichen menschen. gleichen gesichtern. manchmal ist es soweit. die eigene wohnung. langweilig. die bars. langweilig. die leute. immer die selben. wie die gespräche. raus. neues sehen. erleben. hören. riechen. raus aus dem alltag. weg vom büro. der tristess. rein in die immunität der großstadt. viele haben nach kurzer zeit heimweh. so wie ich. ich mag das vertraute. aber auch das neue. ich mag große städte. auf zeit. die zeit ist gekommen. ich muss bald wieder raus. für zwei drei tage.